Geschäftsbericht der Lindenhofgruppe 2020

48 Sonderanfertigung produziert und von verschiedenen Kliniken eingesetzt. Nach einer grundlegenden Optimierung ist es seit 2020 CE-zertifiziert und auch andere Orthopädinnen und Orthopäden setzen es ein. Ein Aspekt des Forschungsprojekts beim Campus SLB ist, dass wir die Anwendungsqualität für das Implantat optimieren wollen. Fragen wie: Für welche Frakturen ist es besonders geeignet? Wo stösst es an seine Grenzen? Bringt es im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren Vorteile? Dabei muss man wissen, dass alle Verfahren zur Versorgung dieser Frakturen bis heute mit hohen Komplikationsraten verbunden sind. Können wir diese mit dem neuen Verfahren nachweislich senken, so wäre das ein grosser Erfolg. Wie verlief Ihre Zusammenarbeit im Forschungsprojekt? Janine Antonov: In einem ersten Schritt braucht es einen guten Projektplan, die nötigen Bewilligungen und die Finanzierung. Unsere Mitarbeiterinnen, die «Clinical Research Coordinators», begleiten die Forschenden vom Anfang bis zum Abschluss. Sie ersetzen zum Beispiel die personenbezogenen Daten von Patientinnen und Patienten durch einen Code. So kann der Datenschutz jederzeit eingehalten werden. Unsere Datenmanagerin entwickelt eine Studien-Datenbank. Hier laufen alle relevanten Daten zusammen und die Ergebnisse sind auch noch nach Jahren nachvollziehbar. Nach Studienabschluss werden die Daten ausgewertet, interpretiert und publiziert. Hubert Nötzli: Ziel ist, die Ergebnisse von Forschungs- projekten den Kolleginnen und Kollegen zugänglich zu machen. So kommen sie einer breiteren Anzahl von Patientinnen und Patienten zugute. Ein gutes Beispiel dafür ist eine Studie, die wir zusammen mit der Inneren Medizin der Lindenhofgruppe umgesetzt haben. Die Frage war, ob es nützt, wenn Patientinnen und Patienten sich in der Woche vor ihrem orthopädischen Eingriff Wie sind Sie auf diese Idee gestossen? Hubert Nötzli: Durch meine tägliche Arbeit fallen mir Dinge auf, die «man» gerne anders hätte. Ich mache mir dann Gedanken zu möglichen Verbesserungen. Ziel ist es, Chancen möglicher Optimierungen zu erkennen und diese dann auch anzugehen. Braucht es Mut, um Innovationen zu entwickeln? Hubert Nötzli: Nein, Mut nicht, aber Gestaltungswillen und vor allem auch Durchhaltewillen. Zwischen der ersten Idee und den Sonderanfertigungen bis zum CE-zertifizierten INWIFIX® und dem jetzigen Forschungsprojekt liegen etwa 20 Jahre. Ein weiter Weg. Jetzt, wo es um die Qualitätskontrolle in der Anwendung dieses Implantates geht, bin ich froh, den Campus SLB in der Forschungsphase an meiner Seite zu haben. Seit der Gründung der Orthopädie Sonnenhof war und ist es ein erklärtes Ziel, dass wir das, was wir in unserer Ausbildung mitbekommen haben, weiterentwickeln, aber auch weitergeben wollen. Dazu gehören Ausbildung und Forschung. Diese Haltung ist eine Voraussetzung dafür, dass wir eine Weiterbildungsklinik mit A-Status sind und regelmässig Forschungsprojekte lancieren. Haben Sie Ihr Projekt auch bem Campus SLB eingereicht? Hubert Nötzli: Ja, die Idee zu INWIFIX® hatte ich im Jahr 2000. Anfangs wurde es noch ohne CE-Zertifizierung als Dr. Janine Antonov, Geschäftsführerin von Campus SLB Der Campus SLB unterstützt die Forschenden der Lindenhofgruppe bei klinischen Studien und Forschungsprojekten. Einerseits, um eine moderne Infrastruktur für ihre Arbeit zu gewährleisten. Und andererseits ist die Vergabe von Leistungsaufträgen oder Zertifizierung von Organzentren eng mit der Vorgabe zur Forschung verknüpft. Campus SLB hilft diese notwendigen Elemente sicherzustellen. «Wir haben wissenschaftlich aktive Pflegefachpersonen.» Geschäftsbericht 2020 Lindenhofgruppe Forschung & Innovation

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