Qualitätsbericht der Lindenhofgruppe 2022

Qualitätsbericht 2022 20 | 70 Patienten- sicherheit Behandlungs- qualität Messungen im Überblick Patienten- zufriedenheit Qualitätsstrategie Über eine Konsole steuere ich die Roboterarme. Dabei orientiere ich mich anhand hochaufgelöster dreidimensionaler Bilder, die mir die Kamera von der Operationsstelle liefert. Was kann der Roboter besser als die Chirurgin oder der Chirurg? Vorweg: Er tut nur, was der Mensch ihm vorgibt. Er operiert also nicht autonom – noch nicht. Gegenüber der minimalinvasiven Operationstechnik sehe ich drei Vorteile. Erstens: Roboterarme zittern nicht. Den sogenannten Tremor, den jede menschliche Hand hat, gibt es nicht. Das ermöglicht präziseres Arbeiten. Zweitens: Die Kamera wird nicht von einer Assistentin oder einem Assistenten geführt, sondern von mir. So kann ich stets jene Ansichten auf den Bildschirm holen, die ich gerade benötige. Und: Auch der Kameraarm zittert nicht, was die Bildqualität optimiert. Drittens: Der Arbeitsplatz ist ergonomisch. Ich muss nicht stundenlang über den Patienten oder die Patientin gebeugt arbeiten. Entsprechend höher ist die Konzentration. Welche Vorteile bringt der Robotereinsatz den zu operierenden Personen? Noch fehlen uns statistisch relevante Daten. Ich vermute, dass es einem Patienten, der minimalinvasiv operiert wurde, auf lange Sicht nicht schlechter geht als einer Patientin, die mit Da-Vinci-Technologie operiert wurde. Für die unmittelbare Zeit nach der Operation sehe ich aber durchaus Vorteile. Die Liegezeit ist meist kürzer, die Schmerzintensität geringer, Darm-, Blasen- und Sexualfunktionen kehren schneller zurück. Bei welchen Eingriffen kommt das Da-VinciOperationssystem zum Einsatz? Grundsätzlich kann es bei allen Eingriffen, die bisher minimalinvasiv durchgeführt worden sind, eingesetzt werden. Oft ist es eine Frage der Ökonomie. Da-Vinci-Operationen sind dann konkurrenzfähig, wenn die Abläufe im OP gut eingespielt sind. Routine im Umgang mit der Technologie ist entscheidend. Das setzt ein minimales Mengengerüst für bestimmte Eingriffe voraus. Ich führe mittlerweile alle grösseren viszeralen Eingriffe – also Operationen im Bauchraum – mit dem Roboter durch. Lehre und Forschung Kontinuierliche Verbesserungen

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