Qualitätsbericht der Lindenhofgruppe 2022

Qualitätsbericht 2022 60 | 70 Patienten- sicherheit Behandlungs- qualität Messungen im Überblick Patienten- zufriedenheit Qualitätsstrategie Lehre und Forschung Kontinuierliche Verbesserungen AUFBEREITUNG VON MEDIZINPRODUKTEN: DIGITALE TOOLS BRINGEN MEHR SICHERHEIT UND EFFIZIENZ Zu einer erfolgreichen Operation tragen viele Fachleute bei – auch solche, die hinter den Kulissen wirken. Beispielsweise jene, die wiederverwendbare Medizinprodukte wie chirurgische Instrumente für den erneuten Einsatz aufbereiten. Sie nutzen dazu moderne digitale Tools. Diese tragen entscheidend zur Patientensicherheit bei. Wiederverwendbare Medizinprodukte müssen vor Gebrauch gemäss den strengen regulatorischen Vorschriften und gemäss Herstellerangaben aufbereitet werden. Bei den Produkten der Kategorien «kritisch» und «semikritisch» muss zwingend auch der gesamte Kreislauf – von der Aufbereitung über den Einsatz bis zur Wiederaufbereitung – lückenlos dokumentiert werden. Diese Rückverfolgbarkeit ist nicht nur gesetzliche Pflicht; sie ist auch die Voraussetzung dafür, dass bei einem Vorkommnis die Ursache rasch gefunden und für die Zukunft ein potenzielles Risiko ausgeschaltet werden kann. Die Rückverfolgbarkeit trägt also wesentlich zur Sicherheit der Patientinnen und Patienten bei. ANSPRUCHSVOLLE AUFGABE «Kritische» Medizinprodukte sind sterile Instrumente für eine Operation. Zu ihnen gehört der Trokar. Mit ihm wird – beispielsweise via Bauchdecke – ein Zugang zu einer Körperhöhle geschaffen. Über diese Zugänge können einerseits eine Kamera (Bildübertragung auf Monitor) und andererseits spezielle Instrumente für die Operation eingeführt werden. Semikritische Medizinprodukte sind beispielsweise flexible Endoskope, die durch natürliche Körperöffnungen wie Mund oder Darm in den Körper eingeführt werden. Auch sie liefern Bilder aus dem Innern und ermöglichen beispielsweise die Entnahme von Gewebeproben. Die Wiederaufbereitung solcher Instrumente ist anspruchsvoll – auch weil die Komplexität und Diversität der Medizinprodukte steigt. So kann ein chirurgisches Sieb bis zu hundert oder mehr Instrumente enthalten. Für die Aufbereitung all dieser Instrumente ist die Abteilung «Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte» (AEMP) verantwortlich, früher bekannt unter dem Namen Zentralsterilisation. Sie sorgt auch dafür, dass die Aufbereitungen minutiös und lückenlos dokumentiert werden. Dabei setzt die AEMP auf moderne digitale Tools. DIGITALE UNTERSTÜTZUNG Die Dokumentationspflicht für die Aufbereitung der Medizinprodukte ist weitreichend und mit hohem Aufwand verbunden. Jeder Schritt muss erfasst werden: Was wird aufbereitet, von wem wird es aufbereitet, wann wird es aufbereitet und wie? Fachleute sprechen von der Chargendokumentation. Mit der digitalen Freigabe der Aufbereitungsprozesse und der Verknüpfung mit der elektronischen Patientenakte ist die Rückverfolgbarkeit sichergestellt. Alle Aufbereitungsschritte sind dabei zwingend einzuhalten, um eine Freigabe zu gewährleisten Mehr noch: All diese Informationen müssen sechzehn Jahre aufbewahrt werden. Damit diese Prozesse sicher und effizient abgewickelt werden können, setzt die AEMP auf digitale Unterstützung. Solche digitale Systeme gibt es seit Längerem, aber ihre Einsatzmöglichkeiten entwickeln sich rasant.

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