Das Zuhörbänkli auf dem Areal des Lindenhofspitals

Auf Initiative der Fight4Sight Foundation, die durch die Berner Augenklinik am Lindenhofspital gegründet wurde, entstand in Zusammenarbeit mit der Lindenhofgruppe ein Ort für spontane Begegnungen. Auf dem Zuhörbänkli ist Platz für viele Geschichten. Lesen Sie die Erfahrungsberichte der freiwillig engagierten Zuhörerinnen und Zuhörer.

Wer freut sich nicht über ein zugewandtes Gespräch. Besonders in einsamen oder schwierigen Momenten tut Austausch gut. Zu diesem Zweck steht vor dem Hochhaus auf dem Areal des Lindenhofspitals das Zuhörbänkli. Kinder aus der KiTa Lindenhof haben die Sitzbank mit fröhlichen Motiven bemalt. Freiwillig Engagierte nehmen regelmässig darauf Platz und hören zu. Die Zuhörerinnen und Zuhörer haben ihre Erfahrungen für uns gesammelt.

Platz für spontane Begegnungen, wertvollen Austausch und viele Geschichten: Das Zuhörbänkli vor dem Hochhaus auf dem Areal des Lindenhofspitals ist für alle da. Kinder der KiTa Lindenhof haben es nach Lust und Laune mit fröhlichen Motiven bemalt.

Das Zuhörbänkli - ein offenes Ohr für alle

«Schon einige Menschen kamen, die sich einfach nur kurz setzen wollten, um ihre schweren Taschen abzustellen, oder auch ein wenig Zeitung zu lesen. Eher nebenbei erwähne ich die Besonderheit dieses Bänklis und betone, dass man auch ganz ohne Reden hier sitzen darf. Lange sitzen wir aber nicht schweigend. Mein Buch habe ich sofort weggelegt und die Maske angezogen. Dann beginnen die Worte doch zu fliessen und drücken zuerst die wichtigsten Bedenken aus, dass diese Frau hier nämlich auf gar keinen Fall Ratschläge hören will. Schliesslich müsse doch jeder Mensch seinen eigenen Weg suchen. Eine wichtige Ermahnung an uns Zuhörende: wir sind tatsächlich nicht dazu da, um die Klügeren zu markieren, sondern eben einfach, um zuzuhören. Daher kann ich sie rasch beruhigen, das werde nicht geschehen. Mir helfen bei dieser Aufgabe zweifellos meine beruflichen Erfahrungen, wie z.B. als Pflegefachfrau, Kursleiterin zum Thema Kommunikation oder als Lehrerin für Krankenpflege. Nicht ganz unwesentlich ist das Wetter für dieses Bänkli. Zu Beginn des Jahres 2021 im Mai war es oft sehr kalt, im Sommer dafür nass. Selbst wenn wir Zuhörenden gut eingepackt auf dem Bänkli sitzen, wirkt es bei Kälte und Nässe nicht unbedingt einladend für Gäste. Gut zu wissen, dass eine Allwetter-Lösung schon im Gespräch ist.»

Das Zuhörbänkli - ein Ort für Lebensgeschichten

«Ein Mann geht auf dem Weg zum Hochhaus auf dem Areal des Lindenhofspitals hin und her, er scheint zu warten. Ich lade ihn ein, sich zu mir auf das Zuhörbänkli zu setzen, was er gerne annimmt. Ja, er warte auf seine Frau, die einen Arzttermin hätte. Wir kommen locker ins Gespräch. Er erzählt mir, dass er Bauer sei, seinen Betrieb kürzlich dem Sohn übergeben habe und nun als dessen Mitarbeiter täglich dort Hand anlege. Innert kurzer Zeit sei die Milchwirtschaft eingestellt worden. Die Jungen hätten halt andere Ideen, und das sei auch gut so. Es beeindruckt mich, wie offen der Mann diese grosse Veränderung akzeptiert hat und sich in seiner neuen Rolle mit weniger Verantwortung wohl zu fühlen scheint. Er lebe nun mit seiner Frau in einem eigenen benachbarten Haus. So liessen sich Konflikte zwischen den Generationen vermeiden. Ein Stück Lebensgeschichte mit Vorbildcharakter. Nach ca. einer Viertelstunde erscheint seine Frau. Fröhlich winkt er mir zum Abschied, und ich bin dankbar für diesen Einblick in seinen Alltag. Ich habe den Eindruck, dass auch er unser Gespräch positiv erlebt hat.»

Das Zuhörbänkli - ein „Wartebänkli“ für eine gute Zeit

«Mit dem Herzen zuhören: Im Juni habe ich mit der bereichernden Aufgabe als Zuhörerin auf dem Zuhörbänkli begonnen. Ich erlebe bei mir und in meinem privaten und beruflichen Umfeld immer wieder, wie wohltuend und aufbauend es ist, ein offenes Ohr und ein offenes Herz geschenkt zu bekommen. Es tut gut, einfach nur erzählen zu können ohne dabei bewertet oder sofort mit Ratschlägen zugedeckt zu werden. Ich wünsche mir deshalb auch, als Zuhörerin für mein Gegenüber ganz präsent da sein zu können, mit offenem Ohr und Herz. An zwei Nachmittagen war das Zuhörbänkli schon (im wahrsten Sinn des Wortes) besetzt, als ich kam. Daraus ergaben sich dann zwei interessante Begegnungen. Die Tatsache, dass das Bänkli scheinbar oft als „Wartebänkli“ benutzt wird, beeinflusst natürlicherweise die Zeitdauer der Begegnungen stark. An einem Nachmitttag durfte ich über eine Stunde teilhaben an einer bewegenden Lebensgeschichte und dabei Eintauchen in eine Zeit vor meiner Geburt. Interessanterweise habe ich erst die letzten zwei Male erlebt, dass ich auf dem Zuhörbänkli ganz gezielt besucht wurde. Dabei spielte das eine Mal wundersamer Weise der Zufall mit. Mein „Gast“ wählte einen anderen Weg zum Parkplatz, und ich hatte mich spontan entschieden nicht schon um 16Uhr zu gehen …. Auch wenn es vorgekommen ist, dass ich nicht besucht wurde habe ich es bis jetzt nicht als „verlorene“ Zeit empfunden. Es ergibt sich die Möglichkeit mir und meinen eigenen Gedanken zuzuhören, den herrlichen Duft der zahlreich blühenden Lindenbäume auf dem Lindenhofareal zu geniessen und mich dabei prima zu entspannen. Ich werde auf jeden Fall gerne weiterhin auf dem Zuhörbänkli auf Sie warten.»

Zuhörzeiten, Standort und Kontaktdaten

Die Zuhörzeiten stehen auf der Hinweistafel beim Bänkli, vor dem Hochhaus am Lindenhofspital, Bremgartenstrasse 119 in Bern und unter www.fight4sight.ch

Sollte das Zuhörbänkli nicht besetzt sein, trotzdem aber dringender Gesprächsbedarf bestehen, kann die Fight4Sight Foundation auch ausserhalb dieser Zeiten über die Telefonnummer 031 560 00 88 kontaktiert werden.

Fight4Sight sucht weitere Personen ab 18 Jahren, die sich gerne freiwillig engagieren und offene Begegnungen mit interessanten Gesprächen mögen.

Zuhörbänkli Kontakt

Fight4Sight Foundation
c/o Berner Augenklinik am Lindenhofspital AG
Frau Jacqueline Balmer
Bremgartenstrasse 119
3012 Bern
mlfght4sghtch

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