Brachytherapie - Bestrahlung von innen

Bei der Brachytherapie behandeln wir Patientinnen und Patienten mit radioaktiven Quellen.

Grundsätzlich werden zwischen zwei Formen der Bestrahlung unterschieden: Die äussere Bestrahlung (externe, perkutane Radiotherapie zu der auch die Hochpräzisionstherapie der Stereotaxie zählt) und die Bestrahlung von Innen (Brachytherapie).

Das geschieht bei der Brachyherapie

Die Methode heisst Brachytherapie weil die Strahlen in kurzer Distanz zum Zielvolumen platziert werden (brachy = kurz). Diese Strahlung hat im Gegensatz zur äusserlichen Radiotherapie eine deutlich geringere Reichweite. Damit wird eine hohe Dosis im gewünschten Gebiet erzielt, während die umliegenden Organe weitestgehend geschont werden.

Mit Applikatoren möglichst nahe an das Tumorgewebe

Wichtig dazu ist die richtige Platzierung entsprechender Applikatoren (Zylinder, Moulagen, Sonden), in denen die radioaktive Quelle nahe an das Tumorgewebe bzw. nach einer Operation in das sogenannte Tumorbett platziert wird und über die Strahlenquelle in die genau vorgegebenen Haltepositionen fahren kann.

Die Strahlenquelle (Iridium 192 = radioaktive Quelle) befindet sich an der Spitze eines Führungsdrahtes und hat einen Durchmesser von 0,9 mm bei einer Länge von 3,5 mm. Der Führungsdraht ist hoch flexibel und kann die Quelle durch dünne Katheter in Körperhöhlen oder Applikationsnadeln vorschieben. Für den Einsatz an der Patientin oder am Patienten werden ein oder mehrere Katheter an das Gerät angeschlossen und computergesteuert in die Applikatoren eingebracht. Dieser Vorgang verursacht keine Schmerzen.

Die Haltezeiten werden so berechnet, dass in der Summe an den vorgegebenen Dosierungspunkten dieselbe Dosis erzeugt wird. Dadurch wird das Risiko, dass das umliegende gesunde Gewebe durch Strahlen geschädigt wird, minimiert.

Die HDR-Brachytherapie

Bei der häufigsten Anwendung der Brachytherapie (HDR-Brachytherapie) verlässt die Quelle den Körper nach der Behandlung wieder, damit keine Radioaktivität im Körper verbleibt und die Patientin oder der Patient frei von Strahlen seinem gewohnten Leben nachgehen kann. HDR heißt „high dose rate“ und bedeutet, dass die Strahlung innerhalb von kurzer Zeit mit sehr hoher Dosisrate abgegeben wird.

3D-Darstellung des hohen Dosisbereichs für einen Fall mit zwei Kathetern im HDR-Verfahren.
3D-Darstellung des hohen Dosisbereichs für einen Fall mit zwei Kathetern im HDR-Verfahren.

Die Low-Dose-Radiotherapy

Bei einer definierten Gruppe von Prostatakarzinom Patienten in frühen Stadien kann auch eine LDR- Brachytherapie (Low-Dose- Radiotherapy) mit schwach radioaktivem Iod-125, sogenannten SEEDS erfolgen, wobei hier die kleinen radioaktiven Stifte unter Narkose in die Prostata eingebracht werden und dort dauerhaft verbleiben.
Einzigartiger Vorteil dieser Behandlung ist, dass aufgrund der kurzen Reichweite der Strahlung die Prostatakrebserkrankung mit einer sehr hohen Strahlendosis innerhalb der Prostata sehr gezielt behandelt werden kann. Die Organe rund um die Prostata werden – wegen der kurzen Reichweite der Strahlung bei dieser Technik - besonders geschont. Durch die hohe Strahlendosis innerhalb der Prostata kann bei richtiger Auswahl der Patienten das Karzinom mit hoher Erfolgsquote behandelt werden.

Wir setzen die Brachytherapie zur Bestrahlung der Scheide, der Speiseröhre, der Atemwege und der Prostata ein.

Ultraschallbild auf dem Computer mit geplanten Nadelpositionen und zum Teil bereits gelegten Nadeln (auf dem Bild links und oben) während eines LDR-Eingriffs.
Ultraschallbild auf dem Computer mit geplanten Nadelpositionen und zum Teil bereits gelegten Nadeln (auf dem Bild links und oben) während eines LDR-Eingriffs.
Lage der einzelnen Iod-125-Quelle nach LDR-Eingriff in der Prostata in der Röntgenaufnahme.
Lage der einzelnen Iod-125-Quelle nach LDR-Eingriff in der Prostata in der Röntgenaufnahme.
Iod-125-Quelle, wie sie bei der LDR (Low-Dose-Radiotherapy) der Prostata zum Einsatz kommt.
Iod-125-Quelle, wie sie bei der LDR (Low-Dose-Radiotherapy) der Prostata zum Einsatz kommt.

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