«Miteinander nachhaltig» - sozial engagiert: Klinik-Wiederaufbau in Guatemala

Im November 2020 haben zwei Hurrikans das Gesundheitszentrum des Bezirks el Boquerón in Guatemala zerstört. Zahlreiche Dorfbewohner und Mitglieder der Cooperativa Agua Dulce wurden in der Klinik behandelt und betreut. Nun gilt es, die Einrichtung durch die lokale Dorfbevölkerung wiederaufzubauen. Wir unterstützen das Projekt zusammen mit unserem Kooperationspartner Blasercafé.

Im Rahmen unserer erfolgreichen Zusammenarbeit haben wir uns entschieden, das Projekt der Cooperativa Agua Dulce unter der Führung der Stiftung Ulrich Gurtner Kappeler UGK mitzufinanzieren. Für Updates zum Projektverlauf bitte scrollen.

Kaffee trinken für den Wiederaufbau

Die beiden Wirbelstürme ETA und IOTA haben Guatemala in der Regenzeit 2020 schwer getroffen. In den Kaffeegemeinden kam es zu grossen Schäden. In der Gemeinde el Boquerón in Agua Dulce wurde das Gesundheitszentrum durch die extremen Erdrutsche zerstört. Für den Wiederaufbau der Klinik werden 15‘000 US Dollar benötigt. Wir beziehen unseren Kaffee für alle Standorte unserer Spitalgruppe von Blasercafé und mit jedem konsumierten Kilo Kaffee spenden wir 50 Rappen an das sozialverantwortliche Projekt in Guatemala.

Geniessen und Gutes tun

Unsere Partnerinnen und Partner wählen wir sorgfältig aus. Gemeinsame Werte sind uns wichtig. Wir engagieren uns für nachhaltige Lösungen im Spitalalltag und übernehmen gerne soziale Verantwortung. Von unseren Partnerinnen und Partnern wünschen wir uns, dass sie uns mit Engagement und guten Ideen unterstützen - so wie Blasercafé es tut.

Blasercafé ist direkt und ohne Umwege mit dem Herkunftsland ihres angebotenen Kaffees verbunden. Das Wohl der Menschen entlang der gesamten Wertschöpfungskette liegt dem Berner Familienunternehmen am Herzen.

Vor Ort sinnvoll unterstützen

Gemeinsam möchten wir unsere Unterstützung in Guatemala lebendig gestalten. Unser Engagement geht weiter als die blosse Überweisung des benötigten Betrags. Denn Blasercafé ist vor Ort gut vernetzt und wird so laufend und ohne Umwege über die Umsetzung und den Projektfortschritt informiert. Hier können wir getreu unserem Motto «Miteinander stark» ganz konkret etwas bewegen.

2020 durch extreme Erdrutsche zerstört: das kleine Gesundheitszentrum in el Boquerón. Die lokale Bevölkerung ist aktuell dabei, die Klinik wiederaufzubauen. Es entsteht ein 10 x 12 Meter grosses Gebäude. Auch die Zufahrt zur Klinik muss verbessert werden. Bald kann die medizinische Versorgung der Menschen aus dem Einzugsgebiet wiederaufgenommen werden.

Die medizinische Versorgung in el Boquerón

In der Gemeinde el Boquerón versorgen ein Krankenpfleger und eine Krankenpflegerin aus dem Dorf die rund 2'500 Personen, die in den vier Dörfern des Einzugsgebietes leben. Die beiden Pflegenden sind für diese Aufgabe ausgebildet und werden durch zehn Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde unterstützt. Bei Schwangerschaften und Geburten kommen in Agua Dulce ansässige Hebammen, die sogenannten comadronas, zum Einsatz. Das Personal hat alle Hände voll zu tun: Im Durchschnitt beanspruchen rund 20 Personen pro Tag die Dienstleistungen der Klinik.

Wie geht es weiter?

Gerne berichten wir hier im Magazin weiter über das Projekt. Folgen Sie uns auch auf Instagram, denn dort posten wir in regelmässigen Abständen zur weiteren Entwicklung des Klinik-Wiederaufbaus in el Boquerón. Liken Sie doch auch unsere Beiträge, wenn Ihnen unser Engagement gefällt. Das motiviert.

Januar 2022 – Fortgeschrittene Bauarbeiten

Die Grundmauern stehen, das Dach ist fertig, die Bauarbeiten schreiten voran. Vor Kurzem wurden Fenster und Türen eingebaut. Auch die sanitären Anlagen sind schon installiert. Demnächst wird das Gebäude mit einer Einfriedung vor unbefugtem Betreten, Vandalismus und Einbrüchen geschützt. Zudem muss die Zufahrt baulich verbessert werden. Denn das Gesundheitszentrum wurde neu rund 1 Kilometer vom nächsten Bach entfernt errichtet, es liegt nun leicht erhöht und befindet sich etwas weiter von der Hauptstrasse entfernt. 

März 2022 – Über das Leben in el Boquerón, Flor del Café, el Boqueroncito und Santa Bárbara Chiquita

Im Interview für Blasercafé und die Lindenhofgruppe hat Irineo Vázquez, Sprecher des Pflegeteams der Klinik über den Ort, die Bevölkerung und die Situation vor Ort berichtet. 

Er schildert die Lebenssituation der Menschen im Einzugsgebiet der Klinik. Neben el Boquerón gehören auch die Gemeinden Flor del Café, el Boqueroncito und Santa Bárbara Chiquita dazu. Insgesamt leben hier 2000 Personen. «Rund 70% der Menschen leben in sehr prekären Verhältnissen. Das bedeutet, dass die Wohnverhältnisse ungesund sind, die Menschen kaum Arbeit finden und die Kinder unterversorgt sind, was Ernährung, Gesundheitsversorgung, Kleidung sowie Ausbildung anbelangt. Der Minimallohn in Guatemala beträgt 360.- Franken monatlich», erklärt der Sprecher des Pflegeteams der Klinik. Er berichtet, dass eine regelmässig bediente Busstation 28 km weit entfernt liegt. La Democracia – mit rund 40'000 Einwohnern und einem Regionalspital befindet sich in einer Entfernung von 72 km. Umso erfreulicher findet Irineo Vázquez, dass das neue Gesundheitszentrum etwas grösser wird als jenes, das 2020 durch Tropenstürme zerstört worden ist. Es befindet sich zudem «an einem ruhigen, gut zugänglichen Ort, wo die Leute gerne hingehen. Die Materialien sind resistenter und die Raumaufteilung ist besser.» Irineo Vázquez erklärt weiter: «Das Hauptaugenmerk liegt auf der Gesundheitsversorgung von Kindern bis 5 Jahren, von Schwangeren und Müttern in den Monaten nach einer Geburt sowie chronisch Kranken. Eine wichtige Rolle spielen die Impfkampagnen. Selbstverständlich kümmern sich Irineo und seine Kolleginnen auch um alle anderen Menschen mit Gesundheitsproblemen, welche sie um Hilfe bitten. Pro Tag erscheinen rund zwanzig Personen zu einer Konsultation. Dramatisch wird es bei schweren Erkrankungen. Wer beispielsweise eine Hirnblutung erleidet, muss mit einer Ambulanz nach Huehuetenango transportiert werden, das sind 6 Stunden über zum Teil schlechte Strassen. So ist es besonders wichtig, alle in el Boquerón möglichen Präventionsmassnahmen zu ergreifen.»

Frühling 2022 – Die neue Klinik ist eröffnet

Anlässlich der Klinikeröffnung fand am 4. März eine Feier statt. 350 Personen fanden sich ein. Der offizielle Teil begann mit dem Singen der Nationalhymne. Anschliessend gab es feierliche Reden und eine Diplomübergabe an die Sponsoren. In einem symbolischen Akt wurde zum Abschluss der Zeremonie ein Band vor dem Klinikneubau zerschnitten. Dann begann der ausgelassene Teil mit Live-Musik und Tanz. Es war ein sehr schönes Fest für die jungen Menschen der Region.

Die angehende Pflegefachfrau Selena Gabriel Ramirez hat Jurik Rockenbach, Koordinator der Stiftung Ulrich Gurtner Kappeler UGK a.h. im Rahmen der Klinikeinweihung ein Interview gegeben. Die junge Frau lebt in El Boquerón und möchte Pflegefachfrau werden. Um in drei Jahren das Diplom als técnica de enfermería zu erlangen, folgt sie an den Wochenenden den virtuellen Kursen an der Universität da Vinci in Huehuetenango. Seit ihrer Gymnasialzeit arbeitet Selena, damit sie sich ihre Ausbildung finanzieren kann. Ihre Freude ist gross, dass die zerstörte Klinik nun dank dem Engagement der Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner sowie externer Sponsoren wiederaufgebaut werden konnte. Sie erzählt, dass es nach der Zerstörung des Gesundheitszentrums durch die Tropenstürme ETA und IOTA für die Menschen im Dorf sehr mühsam war, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen und sich mit Medikamenten zu versorgen. Selena bedankt sich im Namen aller für die Unterstützung aus der Schweiz.

Mehr Informationen?

Wenn Sie mehr über «Miteinander nachhaltig», die Initiative der Lindenhofgruppe erfahren möchten, wenden Sie sich bitte an Mrktnglndnhfgrppch

Miteinander nachhaltig

«Miteinander nachhaltig» -
Eine Initiative der Linden­hofgruppe

Mehr Nachhaltigkeit in der Linden­hofgruppe ist das erklärte Ziel unserer neu gegründeten Arbeitsgruppe. Entstanden ist die Initiative auf Anregung von Mit­arbeiter­­innen und Mitarbeitern. Schon in den letzten Jahren war die Lindenhofgruppe mit Projekten zur Energie-Effizienz, Ökowiesen und Bienenvölkern am Linden­hofspital, ent­sprechen­den Optimierungen in der Pflege und der Hotellerie grün unterwegs. Projekte und Mass­nahmen dieser Art sollen in Zukunft aktiv weiter ausgebaut werden.

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